Google verfasst seinen Quality Rating Guide neu

Google hat seine Quality Rating Guidelines komplett umgeschrieben. Diese Quality Rating Guidelines sind das Handbuch für alle Quality Raters, anhand denen Sie Seiten im Internet bewerten.
Daher ist es auch für Webmaster extrem wichtig, diese Guidelines zu kennen, um die eigene Seite möglichst entsprechend dieser Richtlinien anzupassen. Wird dies nicht getan, kann unter Umständen die gesamte Domain durch den Quality Ratgeber schlecht bewertet werden. Das kann zur Folge haben, dass die eigene Seite an Sichtbarkeit verliert.

Neuer Quality Rating Guide

Neuer Quality Rating Guide

Mehr Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit

Mit der neuesten Version der Richtlinien legt Google das Augenmerk vor allem auf Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit einer Seite. Diese Kernidee wird kurz mit „E-A-T“ (expertise, authoritativeness and trustworthiness) abgekürzt. Mangelt es einer Seite an E-A-T, können Quality Rater der Seite eine niedrige Bewertung geben.

 

Von Usern generierter Content

 

Quality Rater überprüfen vor allem den Content einer Seite. Hierbei liegen Contents im Fokus, die von Usern erstellt. Dabei handelt es sich beispielsweise um Beiträge in Foren oder Seiten, die dem User erlauben Artikel zu veröffentlichen.
Foren werden dabei nicht generell als schlecht betrachtet, sondern können laut Google einen hohen Grad an Expertise für spezifische Themen aufweisen, da sich gerade in Foren oft Experten aufhalten.
Google leitet seine Quality Rater weiterhin dazu an, zwischen vielen verschiedenen Experten zu unterscheiden. So kann es selbst in alltäglichen Lebens- oder Geldfragen Experten geben. Beispielsweise kann ein Forum zu einer bestimmten Krankheit einen hohen Grad an E-A-T aufweisen, da sich dort Menschen austauschen, die von der Krankheit betroffen sind. Geht es aber um einen bestimmten medizinischen Rat, sollte ein Mediziner als Expertenquelle dienen.
Für SEO’s wird es daher äußerst wichtig, die eigenen, aktiven User als Experten oder Autoritäten zu etablieren.

 

Knowledge Graphs

 

Nach dem Update der Richtlinien gibt es nun einen größeren Bereich zum Knowledge Graph.
Google unterscheidet beim Knowledge Graph in zwei Arten: Title Link Result Blocks (TLRB) und Not Title Link Result Blocks (NTRB). TLRB’s verfügen über eine klickbare Überschrift, während diese bei NTRB’s nicht vorhanden ist. Rater sollen strenger darauf achten, wie gut der Knowlege Graph und die dahinter liegende Landingpage bei TLRB’s die Suchanfrage beantworten.

 

Werbung

 

Auch wenn bereits der Page Layout Algorithmus auf Seiten mit zu viel Werbung achtet, sind nun auch die Quality Rater dazu angehalten, dies zu bewerten. Google empfindet Websites als besonders störend, wenn diese im Headerbereich zu viel Werbung zeigen, so dass der eigentliche Inhalt erst durch Scrollen für den User sichtbar wird. Das Gleiche gilt für Werbung, die aussieht wie Links in der Seiten-Navigation oder sekundärer Content. Niedrige bewertet werden auch Seiten, deren Design den User dazu verleiten soll auf Werbung oder Download-Links zu klicken.

 

Ergänzender Content

 

Neben dem Hauptcontent einer Seite wird auch der ergänzende Content wichtiger. Hierbei reicht Google der Footer oder die Navigation nicht mehr aus. Auf einer Rezept-Seite sollten sich noch zusätzliche Inhalte finden, wie z.B. ausdruckbare Einkaufszettel, Erfahrungsberichte oder Nährwerttabellen. Für eine besonders hohe Einstufung reicht dies für Google aber immer noch nicht. So sollte es bei Rezepten beispielsweise zudem möglich sein, die Mengenangaben je nach Personenanzahl zu multiplizieren oder zu dividieren. Google selbst betrachtet auf einer Seite alles als sekundären Content, was nicht zum Hauptcontent gehört oder klar als Werbung erkannt wird.
Dies scheint wohl der neue Weg zu sein, den Google bei der Bewertung von Seiten einschlagen möchte.
Daher sollte man als SEO darauf achten, den Usern hilfreichen sekundären Content auf der Website zu bieten, der den eigenen Hauptcontent sinnvoll ergänzt.

 

Schlecht ergänzender Content

 

Ergänzender Content sollte jedoch nicht erzwungen werden, da schlecht ergänzender Content von den Quality Rater abgestraft wird. Eine große Rolle spielen dabei irreführende Werbeplatzierungen, die den User zum versehentlichen Anklicken verleitet. Hierzu zählt Werbung, die dem User vorgaukelt, es würde sich um zusätzlichen Content auf der Seite handeln.
Als besonders störend empfindet Google Werbung, die als „Top Posts“ unter dem Header einer Seite platziert ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ergänzender Content, der nicht hilfreich ist und als störend wahrgenommen wird, zu niedrigen Bewertungen führt.

 

Schlechtes Page Design

 

Popups, zahlreiche Werbeanzeigen und Text-Werbung in der Navigation sind Störfaktoren für Google im Page Design. Weiterhin ist Google folgende Werbestrategie ein Dorn im Auge: Der eigentliche Content wird nach einen Content-Werbung-Content-Werbung-Content – Prinzip immer wieder unterbrochen. Diese Strategie wird u.a. bei vielen Nachrichtenseiten verwendet.

 

Shopping

 

Während Google’s Blick bei einigen Faktoren strenger wurde, werden die Richtlinien für Shopping-Seiten hingegen etwas lockerer. Zahlreiche SEO’s implementierten Wunschlisten, Geschenkelisten oder Besucher-Foren auf Ihren Seiten, um von Google als Händler anerkannt zu werden. Google rudert hier einen Schritt zurück. In Zukunft achten Quality Rater darauf, dass Händler auf Ihrer Website zusätzlich Seiten mit Kontakt-Informationen und Umtauschbestimmungen haben. Dies kommt in erster Linie kleinen Händlern entgegen, die nicht über das Budget oder das Know-how verfügen, die vorherigen Bestimmungen auf ihrer Seite zu integrieren.

 

Bewertungsforen und Q&A-Seiten

 

Bewertungsforen, in denen keine Bewertungen abgegeben werden und es keine aktuellen sowie gründlichen Bewertungen gibt, erfahren eine niedrige Ranking-Einstufung. Das Gleiche gilt für Q&A-Seiten, in denen es keine Antworten auf gestellte Fragen gibt oder die Antworten nur sichtbar gegen Bezahlung sind.

 

Inline Advertising

 

Google betrachtet dies als ablenkend für den User und setzt dies gleich mit einer schlechten Nutzer-Erfahrung. Häufig ist das ein Zeichen für Spam-Seiten. Daher sollte man den Gebrauch von Inline Advertising auf der eigenen Seite möglichst eindämmen, da sonst ein niedriges Ranking droht.

 

Affiliate

 

Verschwunden aus den Guidelines sind Angaben zum Umgang mit Affiliaten-Seiten. Google scheint hier selbstbewusst genug, da diese Affiliaten-Seiten durch die Panda-Updates gar keine hohen Rankings im Google-Index mehr erreichen können und somit keiner besonderen Erwähnung benötigen.

 

Reputation Research

 

Die Website Reputation hat einen neuen Stellenwert in den Guidelines. Google setzt hier einen stärkeren Schwerpunkt als zuvor. Google bedenkt dabei auch, dass kleine, lokale Firmen oder Organisationen wegen einer relativ kleinen Webpräsenz unter Umständen über keine oder nur sehr wenige Bewertungen verfügen. Nun erwartet Google aber von großen Firmen und Organisationen diese zu finden und gibt weiterhin vor, dass eine Website keine hohe Rating Einstufung bekommen kann, wenn sich negative Bewertungen zu der Seite finden lassen.
Quality Rater geben darüber hinaus Webseiten die niedrigste Bewertung, wenn sich auf ihnen böswilliges oder betrügerisches Verhalten erkennen lässt. Vermutlich könnten Bewertungen von glaubhaften Quellen zum Algorithmus hinzugefügt werden. Beispielsweise könnte Google Seiten mit vielen schlechten Bewertungen mit einem neuen Penalty abstrafen.

 

Spam & Cloaking

 

Ähnlich wie bei den Affiliaten hat Google auch die Sektionen zu Spam und Cloaking komplett gestrichen. Hier ist sich Google seiner Sache sicher, dies mit den Updates bereits erfolgreich zu unterbinden.

 

Low Quality Pages

 

Hier gibt es nun keine Toleranz mehr von Google. Hieß es vorher in den Richtlinien noch, dass Seiten von niedriger Qualität toleriert werden können solange es keine bessere gibt, gibt es hier nun keine Gnade mehr. Der Paragraph wurde entfernt. Google geht davon aus, dass es zu jeder Suchanfrage eine Seite mit hohem Ranking gibt.

 

Seiten ohne Mehrwert

 

Alle Seiten mit auto-generiertem oder schwammigem Content erhalten ab sofort immer die niedrigste Bewertung.

 

Hidden Text

 

Auch hier gibt Google den Quality Rater keine Vorgaben mehr die Seite nach versteckten Texten auf weißem Hintergrund zu durchsuchen, da dies der Google-Algorithmus von selbst übernimmt.

 

„Über uns“ und Kontaktinformationen

 

Google fordert seine Quality Rater nun dazu auf auch auf Über uns-Seiten und Seiten zu Kontaktinformationen zu achten. Websites, die rein informativ sind, sollten diese ab sofort trotzdem integrieren, da es ansonsten schwieriger wird, eine hohe oder sehr hohe Einstufung zu bekommen.

 

Fazit

Gerade im Hinblick auf die immer schärfer werdenden Google Updates wie Penguin sollte sich ein SEO die Guidelines 2x durchlesen und auch auf den ersten Blick banal erscheinendes zu Gemüte führen!

Tom

Wer schreibt hier? Mein Name ist Thomas Angotti [tom]. Seit 2000 führe ich die Werbeagentur tma pure, bin SEO-Nerd und verrückt nach guten Ideen und interessantem Marketing - online und offline.



2 Gedanken zu „Google verfasst seinen Quality Rating Guide neu

  1. Pingback: Quality Rater Guidelines Definition,Inhalte&Erkenntnisse für SEO › Aufgesang Inbound Marketing

  2. Pingback: Die Google Quality Rater Guidelines & Was SEOs daraus lernen können | Kopp Online MarketingKopp Online Marketing


Kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *