Warum Marketing auch in „guten“ Zeiten nötig ist Es läuft doch alles, die Zahlen stimmen, die Kunden sind zufrieden –…
Du musst nicht immer der Erste sein – aber der Beste!
Immer der Erste am Markt zu sein, ist gut und bringt einen klaren Marketingvorteil. Aber nicht immer ist dies das einzig richtige Mittel zum Erfolg. Im folgenden Beitrag möchte ich dir deshalb zeigen, warum du nicht immer der Erste sein musst, aber wie du – was eben noch viel wichtiger ist – der Beste bist oder wirst!
„First Mover“ sein
Um das gleich einmal vorwegzunehmen und Missverständnissen vorzubeugen: Natürlich lohnt es sich, der Erste zu sein, der ein Produkt auf den Markt bringt oder eine Dienstleistung anbietet. Als „First Mover“ hast du in jedem Fall einen klaren Marketingvorteil. Du bist dann der Erste, über den gesprochen wird. Diesem Grundsatz möchte ich gar nicht widersprechen.
Aber Ausnahmen bestätigen die Regeln?
Ja, selbstverständlich tun sie das. So auch in diesem Fall. Für mich gibt es nämlich zwei ganz deutliche Ausnahmen von dieser First-Mover-Regel:
Du kannst gar nicht immer der Erste sein, also ist „Nachmachen“ erlaubt.
Bedenke: Als damals das iPhone von Apple auf den Markt kam, eroberte es diesen quasi im Sturm. Alle anderen Anbieter konnten da gar nichts anderes tun, als diese Innovation „nachzumachen“ – natürlich ohne dabei Urheber- und Patentrechte zu verletzen. Anbieter wie Blackberry oder Nokia taten dies nicht und sind heute kaum noch am Markt vertreten.
Die Moral von der Geschicht: Manchmal bleibt dir gar nichts anderes übrig, als etwas „nachzumachen“. Und das ist auch absolut in Ordnung.
Wenn du den Markt beobachtest, analysierst und dich fragst, was funktioniert, was hingegen nicht und WARUM dies so ist – DANN werden sich für dich Nischen auftun und „Lücken“ ergeben, die es zu füllen gilt.
Bedenke: Viele neue Innovationen sind zwar vom Gedanken her großartig, aber werden dilettantisch umgesetzt und haben daher keinen oder kaum Erfolg.
Die Moral von der Geschicht: Solange du den Markt im Blick hast und siehst, wo eine Innovation floppt, kannst du „nachrücken“. Dann musst du es aber auch richtig gut machen. Denn am Ende zählt, was die Kundinnen und Kunden wollen und brauchen. Viele Innovationsführer/-innen, Ingenieur/-innen und Produktentwickler/-innen vergessen diesen Aspekt vollkommen und sind einzig und allein damit beschäftigt, kontinuierlich etwas Neues zu erfinden. Doch das funktioniert eben oftmals nicht, weil der Kundennutzen nicht mehr gegeben ist.
Nicht umsonst scheitern 80% aller Produkteinführungen – und das seit Jahrzehnten!
Her mit dem Umdenken
Mach dir also diese enorme Anzahl an scheiternden, erfolglosen Produkteinführungen zunutze. Frag dich nicht (immer nur), wie du schneller sein kannst als alle anderen, sondern frag dich:
- Was wollen deine (potentiellen) Kundinnen und Kunden?
- Was für Produkte und Dienstleistungen gibt es auf dem Markt und welche Erfolgsgarantie haben diese?
- Was könnte es dementsprechend „Neues“ geben, das deinen potentiellen Käuferinnen und Käufern
» das Leben erleichtert,
» Abläufe schneller und einfacher macht oder
» die Arbeit abnimmt? - Was bietest du an, was läuft gut und was musst du noch verbessern?
Mit der strategischen Beantwortung dieser Fragen und einem daraus resultierenden Vorgehen bist du – im besten Falle – First Mover UND Innovationsführer/-in, weil du dich ständig neu erschaffst und dich weiterentwickelst.
Innovation kommt VOR „First-Mover-Sein“
Kommen wir zu unseren zwei Ausnahmen zurück und zu dem Aspekt, dass du nicht immer in der Lage sein wirst, First Mover zu sein. Dann sei versichert: Innovation ist stets wichtiger als Schnelligkeit.
Dazu gebe ich dir gerne zwei Beispiele:
Beispiel Nr. 1: Facebook
Facebook war damals – 2004 – nicht das erste soziale Netzwerk, das existierte. Doch es war auf jeden Fall DIE Social-Media-Plattform, die am schnellsten wuchs, einfach weil sie innovativ und userfreundlich war. Eine derartige Fokussierung auf Userbedürfnisse, wie Facebook sie betreibt, lässt den Global Player weiterhin am Markt erfolgreich sein. Unternehmensintern wird permanent analysiert:
- Was macht der User da draußen?
- Wie stark ist die Interaktion im Netzwerk?
- Wie gut kommen neue Features an?
- Etc…
Wenn du zurückschaust auf die Anfänge von Facebook, wirst du erkennen, wie wenig Funktionen das Netzwerk damals hatte – vor 14 Jahren. Heute sieht das komplett anders aus, weil die Zielrichtung klar ist: Innovationsführer sein und bleiben!
Beispiel Nr. 2: Google
Es gab eine Zeit, da war Yahoo DIE Suchmaschine im Internet. Wie? Was? Wann war das denn? Ja, du hast recht, das scheint eine Ewigkeit her zu sein. Denn Yahoo war zwar (gemeinsam mit Lycos und AltaVista) als eine der ersten Suchmaschinen am Markt, doch der Erfolg währte nicht lange.
Google ging – im Grunde als Spätzünder – 1998 online und was dann folgte, wissen wir heute alle. Eine Erfolgsgeschichte sondergleichen. Einfach aus dem Grund, weil Larry Page und Sergey Brin, die Gründer von Google, nicht allein monetäre Aspekte in den Blick nahmen, sondern vielmehr wussten: Unsere User wollen sehr schnell und sehr einfach ein passendes Suchergebnis erhalten.
Das war im Grunde die Quintessenz, der Erfolgsgarant. Und somit war Google nicht die erste Suchmaschine im Netz, aber absolut die beste – und auch heute noch mit Abstand die erfolgreichste.
Fazit
Die zuvor genannte Quintessenz gilt auch für dich. Sei nicht immer unbedingt der Erste, aber sei der BESTE! In diesem Sinne wünsche ich dir weiterhin erfolgreiches Marketing und ganz viel Spaß bei deiner Arbeit.
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